Diese Frage habe ich schon oft bekommen – sowohl von neuen Snus-Nutzern als auch von erfahrenen Anwendern, die über ihre Gewohnheiten nachdenken. Wie lange sollte man ein Prillchen eigentlich im Mund behalten? Wann ist der Geschmack vorbei, und gibt es einen Unterschied zwischen Portionssnus und losen Snus? Und die klassische Überlegung – kann man ein Prillchen wiederverwenden?
Ich habe das über viele Jahre selbst ausprobiert und möchte hier meine Erfahrungen und Gedanken darüber teilen, was das Snuserlebnis über die Zeit hinweg beeinflusst.
Die Zeit unter der Lippe – was passiert da eigentlich?
Für mich geht es bei der Zeit mit einem Prillchen nicht nur um den Nikotineffekt, sondern auch um Geschmack, Konsistenz und Gefühl. Direkt nach dem Einlegen spüre ich oft eine deutliche Geschmacksexplosion. Die ersten fünf bis zehn Minuten sind meist intensiv – besonders bei Aromen wie Minze, Zitrone oder Lakritz. Danach wird das Erlebnis gleichmäßiger.
Ein normales Portionsprillchen gibt mir in der Regel zwischen 20 und 45 Minuten Genuss, je nach Sorte und Anfangsfeuchtigkeit. Manche trockenen Portionen brauchen etwas Zeit, um „aufzuwachen“, während sehr feuchter Snus einen schnellen, aber kürzeren Höhepunkt liefert. Loser Snus funktioniert ein wenig anders. Der Geschmack hält dort oft deutlich länger an – besonders bei groben Varianten, die Geschmack und Nikotin langsam freigeben. In einigen Fällen hatte ich ein Prillchen bis zu einer Stunde drin, ohne dass es trocken oder langweilig wurde.
Aber ich höre auch auf mein Gefühl. Wenn das Prillchen trocken wird, der Geschmack verschwindet oder es sich rau anfühlt, ist es Zeit, es herauszunehmen. Es gibt keine exakte Zeit, die für alle passt – es geht darum, was man selbst mag und wie sich das Snuserlebnis mit der Zeit verändert.
Unterschied zwischen Portion und los
Loser Snus hat eine andere Konsistenz. Er passt sich dem Zahnfleisch an und gibt den Geschmack auf organischere Weise ab. Es dauert oft länger, bis das volle Geschmacksbild zur Geltung kommt, und deshalb lasse ich ein loses Prillchen meist länger drin als ein Portionsprillchen.
Portionssnus ist berechenbarer. Der Geschmack ist gleichmäßiger und kontrollierter, aber auch schneller verbraucht. Besonders bei Slim-Formaten oder trockeneren Varianten geht das recht schnell. Gleichzeitig ist es praktischer, öfter zu wechseln – so zögert man nicht, das Prillchen auszutauschen, sobald es nichts mehr gibt.
Kann man ein Prillchen wiederverwenden?
Ich habe es ausprobiert – mehrmals, aus Neugier. Und ja, technisch gesehen kann man ein benutztes Portionsprillchen wieder einlegen. Es wird allerdings nicht denselben Geschmack oder Effekt wie beim ersten Mal haben. Das meiste Nikotin wird früh freigesetzt, beim zweiten Einsatz geht es mehr um ein leichtes Restgefühl als um ein vollständiges Erlebnis.
Ich habe gehört, dass manche ein Prillchen „nachfeuchten“, bevor sie es nochmal verwenden. Meiner Erfahrung nach schmeckt es dann meist fade, manchmal sogar etwas muffig. Für mich lohnt es sich selten. Ich will ein frisches Erlebnis, keine blasse Kopie. Aber ich verurteile niemanden – wer es probieren will, sollte es selbst spüren.
Beim losen Snus ist Wiederverwendung noch seltener. Ein benutztes Prillchen erneut zu formen und einzulegen, empfehle ich nicht. Es hat meist schon Form und Charakter verloren – das Erlebnis wird nur schlechter.
Finde deinen eigenen Rhythmus
Das Wichtigste ist, auf sich selbst zu hören. Jeder snust anders. Manche mögen lange Sitzungen mit demselben Prillchen, andere wechseln oft, um den Geschmack frisch zu halten. Einige haben klare Routinen, andere gehen nach Gefühl. Es gibt keine Regeln – nur Erlebnisse.
Wenn du also das nächste Mal überlegst, ob das Prillchen zu lange drin war oder ob es vielleicht noch eine Chance verdient, frag dich: fühlt es sich noch gut an? Hat es noch etwas zu geben? Wenn ja – dann weißt du Bescheid. Wenn nicht, ist es Zeit zu wechseln. Und vielleicht nimmst du dir einen Moment, um darüber nachzudenken, wie genau du snust. Oft liegt darin die größte Erkenntnis.